Was bedeutet „Yoga“ und woher kommt er?
Yoga (sankrit) bedeutet „Joch“, anjochen, anbinden.
Gemeint ist die Vereinigung von Körper und Seele, die mit einer Reihe geistiger und körperlicher Übungen erlangt werden soll.
Yoga hat seine Ursprünge etwa 700 v.Chr., denn in den älteren Upanishaden, einer indischen philosophischen Schrift, werden schon zu diesem Zeitpunkt Atemübungen und das Zurückziehen der Sinne beschrieben.
Patanjali fasste die Lehren des Yoga im 2. oder 4. Jahrhundert n.Chr. (der genaue Zeitraum kann nicht bestimmt werden) in seinen Yoga-Sutren zusammen. Die Sutren sind kurze Merksprüche, die auf vier Bücher verteilt sind.
Der heutige Yoga, wie wir ihn vor allem im Westen praktizieren, entwickelte sich Ende des 19. Jahrhunderts in Indien.
Einer der wichtigsten indischen Lehrmeister war Swami Sivananda.
Swami Sivananda:
Sivananda wurde 1887 im indischen Staat Tamil Nadu in einen orthodoxe Brahmanenfamilie geboren. Die Brahmanen-Kaste ist die höchste Kaste, aber vor allem auch die lehrende Kaste des indischen Kastensystems. Viele Priester entstammen auch heute noch dieser Kaste.
Sivananda wurde zunächste Arzt und praktizierte lange Zeit in Malaysia, wo er vor allem arme Menschen behandelte. Als Bezahlung bekam er einmal von einem Patienten ein Buch über Vedanta, einer indischen Philosophie. Nach dieser Lektüre gab er seine Tätigkeit als Arzt auf und ging zurück nach Indien. Dort war er ein Jahr auf Pilgerreise unterwegs bis er 1924 nach Rishikesh kam und dort zum Sannyasi (Schüler) von Swami Vishwananda initiiert wurde.
In einem kleinen Stall behandelte er dort auch wieder kranke Menschen, allerdings verbrachte er die meiste Zeit der folgenden 7 jahre in Meditation.
Nach und nach sammelte er auch Schüler um sich herum, die er unter Bäumen unterrichtete, weshalb er seine Schule auch die Sivananda Yoga Vedanta Waldakademie nannte. In dieser Zeit entwickelte er auch den täglichen Ablauf in einem Ashram, der bis heute in Ashrams, die in seinem Sinne unterrichten, praktiziert wird.
Er nahm alle Typen an Schülern an, auch Schüler mit einer schlechten Vorgeschichte, denn er war der Meinung, dass sie nichts Böses außerhalb des Ashrams täten, wenn sie bei ihm seien. Außerdem akzeptierte er auch weibliche Sannyasins. Mit dieser Denkweise war er für damalige Zeiten sehr unorthodox.
Er verfasste über 300 Bücher, die er alle auf English schrieb, um ein möglichst breites Publikum erreichen zu können.
Er begründete die Synthese des Yoga – „Die vier Wege des Yoga“:
- Karma Yoga (selbstloses Dienen)
- Bhakti Yoga (bedingungslose LIebe zur „göttlichen Kraft“)
- Raja Yoga (Reinigung von Körper und Geist)
- Jnana Yoga (Meditation)
Ab 1930 bis zu seinem Tod 1963 bereiste er Indien und Sri Lanka und verbreitete die Lehren des Yogas. Dabei inspirierte er Tausende mit seine magnetisierenden Spiritualität.